Die Berührungskünstlerin // Michael Lünstroth über Rahel Müller am 8. Juni 2018  Thurgaukultur
Die Malerin sagt über ihre Arbeit // Martin Preisser über Rahel Müller am 13. Juni 2018 Tagblatt Kultur

Die flüchtigen, überraschenden Momente: Die unerwartete Güte eines Menschen, der Moment des Aufwachens am Morgen, gleissende, tanzende Lichtflecken auf dem Meer. Dann steht die Welt für einen Moment still, alle Gewissheiten sind weg. Das Empfinden, die Aufmerksamkeit öffnen sich, und man erhascht einen Blick auf die Schönheit des Lebens.
Hier tauche ich ein. Langsamer atmen, stiller werden, Im inneren Garten ankommen. Schauen. In mir ist ein Zählen, ein Gedicht, eine Melodie, ein Summen in Farben. So pflanze ich in einem Geviert Farben, ziehe Linien, glätte die Furchen des Oberflächlichen. Fange tanzende Lichtflecken in Geometrie ein, verdichtete Energie in Gitterstruktur. Eine Bewegung in der Hand, dann in der Fläche. Einfache Raster, Zentren, Ränder, Zonen, dazu die kleinen Fehler, Abweichungen. Die Dinge haben sich mit ihren Schatten verflochten, Konturen und Einzelheiten lösen sich im Ganzen auf. Bewegungen haben sich in ein ertastetes Schweigen gelegt. In welchem Bild wohnt dein Traum?
— Rahel Müller, Begleittext zur Ausstellung
mondinnen, 2018, Pigmente, Graphit und Lack / Leinwand, 90cm x 120cm

mondinnen, 2018, Pigmente, Graphit und Lack / Leinwand, 90cm x 120cm